
Etwaige Dom-Arten
Willkommen im Kuriositätenkabinett der BDSM-Doms
Eine Führung durch die schillerndsten Exemplare der Spezies Dominus Interneticus
Ach, die bunte Welt des BDSM! Wer hier eintritt, hofft auf knisternde Erotik,
prickelnde Machtspiele und tiefe, leidenschaftliche Verbindungen.
Was man leider oft bekommt? Männer, die denken, „Dom“ sei ein Mode-Accessoire,
dass man sich wie eine Fake-Rolex anlegt, vorzugsweise mit Prime-Versand.
Und damit ihr bei der nächsten „Anfrage“ lachen könnt, statt euch ernsthaft
Hoffnungen zu machen, hier meine kleine Parade der größten Dom-Kuriositäten:
Der Aldi-Dom
Billig, schnell, mit Rabattcode. Erzählt von seinen wilden Abenteuern, allesamt in
den letzten zwei Wochen erlebt (und zwar in seiner Fantasie). Bonuspunkt:
Er holt IMMER die „Ex“ ins Gespräch. Romantik? Fehlanzeige. Dafür gibt’s die
Restposten-Version von Dominanz, nur heute, nur für dich.
Der Koffer-Dom
Kommt mit einem Köfferchen an, als hätte er die heilige Bundeslade im Gepäck.
Drinnen: Peitsche, Manschetten und jede Menge heiße Luft. Ach ja, und reden
kann er. Stundenlang. Bis du dich fragst, ob nicht eine Ikea-Schrankmontage
mehr Action verspricht.
Der Pseudo-Dom
Der Mann ist so neu im BDSM, dass er wahrscheinlich noch sucht, wo „man das
Kabel hineinsteckt“. Verheiratet (meist mit Ahnungsloser), Bilder im Chat aus einem
Bravo-Heft von 1998. Persönliches Treffen? Überraschung: Der Typ sieht aus wie
der Onkel von nebenan und will jetzt nur „erst mal kuscheln“.
Der Psycho-Dom
Achtung! In seinem Alltag ein Getretener, hier King of Pain. Rachefantasie pur:
Von Chef, Ehefrau und Kumpels untergebuttert, will er den Frust direkt an dir
auslassen. Zehn-Kilo-Hanteln an heikle Körperteile hängen? Check. Wochenlange
Schmerzen? Doppelt-Check. Romantiklevel: negative fünf.
Der Rollenspiel-Dom
Mittwoch, 19:00 – Showtime! Dieser Dom plant seine Dominanz wie andere den
Müllabfuhrtermin. „Schatz, du Flintenluder, knie nieder!“ Auch wenn du gerade
Knieprobleme hast. Danach Netflix. Leidenschaft auf Termin, garantiert frei von
Spontanität.
Der Online-Dom
Der Mythos aus dem Chatroom. Auch „Tastenjongleur“ genannt, weil er körperlich
maximal einen Meter vom PC weicht. Er verlangt, dass du kniest, dir die Hände
bindest und ihm detailreich per Tastatur beschreibst, was du gerade tust.
Schon mal versucht, mit der Nase zu tippen? Viel Spaß…
Der Alles-Besser-Wisser-Dom
Der Dompedia auf zwei Beinen. Weiß ALLES. Kann nichts. Erzählt dir von der
Theorieströmung „Neutrale Fußhaltung der unterwürfigen Giraffe“ (selbst ausgedacht).
Praktisch ist er so dominant wie ein streunender Hamster, aber vergleicht
dich gern mit seiner „legendären“ Ex-Sub.
Der Dumm-Dom (mehr zu diesem Exemplar hier)
Großmeister der stumpfen Holzhammer-Dominanz. Strafen? Willkürlich. Ziel?
Deinen Willen brechen. Leidenschaft? Fehlanzeige. Dafür dürfen seine Kumpels
gern „mitspielen“, weil er Dominanz mit „billiger Massenveranstaltung“ verwechselt.
Der ISO-Dom
Dominanz nach DIN-Norm. Kommt mit Zertifikaten, Diplomen und Teilnahmebestätigungen
aus fragwürdigen Quellen. Kommentar zu allem, Besserwisser in allen Lagen. Und ja,
seine Urkunden kann man (Überraschung!) sogar bald hier bei mir käuflich erwerben.
Der Luschi-Dom
Das Sensibelchen unter den Machos. Will dich schon schlagen, fängt aber beinahe
dabei an zu weinen. Redet lieber über den Sinn des Lebens, lädt dich danach zum
Teetrinken in seinen rosafarbenen Garten ein. Süß, aber nicht dominant, außer
vielleicht bei Topfpflanzen.
Fazit:
BDSM bringt viele Erfahrungen. Manche davon sind heiß, andere sind Comedy Gold.
Wenn du einen dieser Doms wiedererkennst: tief durchatmen, innerlich applaudieren
und schnell weiterziehen.
Tipp an die Herren:
Weniger Pornhub, mehr Literatur. Und denkt dran: Kein guter Dom ist jemals vom
Himmel gefallen, höchstens aus der Chatroom-Hölle. In diesem Sinne