BDSM für Psychopathen?

Kein Platz für Psychos: Warum Psychopathen im BDSM scheitern.

Die Vorstellung, dass BDSM ein Paradies für Psychopathen sei, hält sich hartnäckig in
manchen Köpfen. Klingt doch auch zu schön: ein Ort, an dem Manipulation,
Machtspiele und Schmerz nicht nur erlaubt, sondern sogar gefeiert werden, was
könnte sich ein Psychopath mehr wünschen? Doch die Realität sieht ganz anders aus.
Ein genauerer Blick auf Psychopathie und die psychologischen Grundlagen von BDSM
entlarvt diesen Mythos als das, was er ist: ein Klischee, das mit der Wirklichkeit wenig
zu tun hat.

Psychopathie ist eine schwere Persönlichkeitsstörung, gekennzeichnet durch Manipulation,
Empathielosigkeit und fehlendes Unrechtsbewusstsein.
Menschen mit dieser Störung suchen
oft Macht und Kontrolle, haben aber ein Problem: Sie sehen keinen Grund, ihr Verhalten
zu ändern, und empfinden keinen Leidensdruck.
Das macht sie in Therapie und Alltag zu
echten Herausforderungen – und zu schlechten Kandidaten für einvernehmliches BDSM.

Denn im BDSM geht es, Überraschung, gerade nicht um hemmungsloses Ausleben von
Machtphantasien ohne Rücksicht auf Verluste. Im Gegenteil: Kontrolle, Einvernehmlichkeit
und gegenseitiger Respekt sind das A und O.
Wer diese Grundregeln ignoriert, landet nicht
im nächsten Playroom, sondern eher in der Rubrik „Problemfälle“ – und zwar zu Recht.

Im Gegensatz zu psychopathischem Verhalten, das von Rücksichtslosigkeit und fehlender
Empathie geprägt ist, basiert BDSM auf klaren Absprachen, Safewords und gegenseitigem
Vertrauen.
Wer als „Top“ oder „Dom“ nicht auf die Bedürfnisse seines Gegenübers eingeht,
hat im BDSM nichts verloren. Ohne Kontrolle, Konsens und Kommunikation wäre BDSM
schlicht gefährlich – und hätte mit der eigentlichen Szene nichts zu tun.

„Jemand, der ein in welche Richtung auch immer ‚immenses Verlangen‘ gar nicht unter
Kontrolle hätte, wäre in meinen Augen keiner, der BDSM lebt – sondern ein Psychopath.“

Psychopathen sind Meister der Manipulation, aber schlechte Teamplayer. Einvernehmliches
BDSM verlangt das genaue Gegenteil: Empathie, Reflexion und die Fähigkeit,
Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
Wer das nicht kann, wird schnell
auffallen – und meist auch ausgeschlossen.

Psychologisch betrachtet, bietet BDSM sogar die Möglichkeit, mit eigenen Grenzen, Ängsten
und Wünschen spielerisch und sicher umzugehen. Viele Praktiken, vor allem im Bereich
„Mind & Soul Play“, setzen ein hohes Maß an Vertrauen und psychischer Stabilität voraus.
Für Menschen mit echten psychopathischen Tendenzen ist das meist ein unüberwindbares
Hindernis.

Der Mythos von der „BDSM-Brutstätte für Psychopathen“ hält einer genaueren Betrachtung
nicht stand. Im Gegenteil: Die Szene funktioniert wie ein natürliches Filtersystem, das
Menschen mit mangelnder Empathie und Kontrollverlust schnell entlarvt und aussortiert.
Wer also glaubt, hier einen Spielplatz für dunkle Triebe zu finden, wird enttäuscht und
landet vermutlich schneller vor der Tür als im nächsten Spiel.

BDSM ist kein Tummelplatz für Psychopathen, sondern ein Ort für bewusste, reflektierte
und einvernehmliche Begegnungen. Wer das nicht versteht, hat das Prinzip nicht begriffen
und sollte vielleicht lieber einen anderen Hobbykeller aufsuchen.
In diesem Sinne.

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