
BDSM vs. Depressionen
Hier ein weiterer Artikel, der mich persönlich sehr beschäftigt.
Ich habe einen Artikel vor kurzer Zeit geschrieben zum Thema Borderline und BDSM.
Währenddessen ich diesen Artikel geschrieben habe, ist es mir sehr schwergefallen,
über solche psychologischen Aspekte, die viele doch als Krankheit in sich tragen zu
schreiben.
Wie meine ich das?
Da ich in beiden Fällen selber Betroffener bin, mache ich mich sehr angreifbar und ich
merke, dass ich dadurch, was ich schreibe, zwar einigen den denk Anstoß gebe.
Ich mich als Dom dadurch in ein gewisses abseits stelle. Ist es richtig sich so
verletzlich dar zustellen, denn ein Dom sollte das nicht tun und schon gar nicht ein
Mann. Wie war das, ein Indianer kennt kein Schmerz und Männer sind Männer und
keine Weicheier. Tja, so habe ich auch gedacht bis ich mir selber eingestehen musste
dass ich doch mehr Probleme habe als gedacht. Aber alles der Reihe nach…
Was ich jetzt schreibe, ist meine Interpretation, ich bin weder ein Psychologe noch
gebe ich hier einen Befund ab. Es ist meine Erfahrung und meine persönliche
Meinung, nicht mehr und nicht weniger. Wie viele Arten oder welche Formen
Depressionen annehmen können weiß ich selber nicht und wäre nun auch wirklich
zu viel um das alles hier aufzuschreiben, was ich weiß ich das es genug betroffene
gibt und auch wenn man diese Krankheit nicht sieht, so ist es eine Krankheit.
Was sind den Depressionen?
Depression kann eine schwere seelische Erkrankung sein, die in jedem Alter auftreten kann.
Die Patienten fühlen sich sehr niedergeschlagen, verlieren ihre Interessen an allem und sind
erschöpft und antriebslos. Die Krankheit besteht über längere Zeit und bessert sich ohne
Behandlung meist nicht von alleine. Es kann sogar so weit gehen, dass man sehr oft Suizidale
Gedanken hat, aufgrund der Tatsache, dass man sich nicht viel wert fühlt. Was größtenteils
dadurch verstärkt wird, wenn man z. B. den Job verliert oder einen Partner/in oder andere
Dinge. Man zweifelt an sich und das 23 Std. am Tag. Das mal grob hier aufgeschrieben.
Ich habe einen Artikel geschrieben „(Ver) Zweifelnde Gedanken eines Doms“
Ja, ich tue oft an mir zweifeln, was bin ich Wert, was habe ich eigentlich schon geleistet?
Bin ich es überhaupt wert das man ich wertschätzt? Täglich schleife ich mich aus dem Bett
obwohl ich gerne den ganzen Tag dort drin liegen bleiben möchte. Denn der Welt gehe ich
am Arsch vorbei, also kann mir die Welt auch am Arsch vorbeigehen. Habe keine Motivation,
und wenn dann sind es kleine Schübe, in denen ich es grade mal schaffe meinen Haushalt
hinzubekommen oder wie jetzt einen Artikel zu schreiben, der mich ziemlich emotional
beschäftigt und ich den Nachts um 1 Uhr schreibe, weil ich diese Zeit am entspannten finde.
Gut diese Zeit fand ich eh schon am tollsten den das war in meinem Beruf immer die
entspannteste Zeit, denn da hatte ich fast 4 Std. in der Nachtschicht ruhe außer am
Wochenende.
Worauf will ich eigentlich hinaus?
Seit ich meine Ausbildung letztes Jahr im Juli verloren habe als Lokführer bin ich mehr
und mehr in diese Spirale gelangt, gut ich habe die Tendenz schon im Vorfeld sicher
gehabt, depressiv zu sein. Denn oft haben mich die Gedanken in meinem Job begleitet
mich vor einen Zug zu schmeißen und alles zu beenden. Wäre so einfach. Dann sehe ich
meine Kinder und die geben mir einen gewissen halt für einen gewissen Moment.
Seit August letzten Jahres habe ich wieder vermehrt das Gefühl, dass ich nicht viel Wert bin.
Obwohl es so viele sagen in meinem Umfeld, dass dies Mist ist. Ich habe 5 Ausbildungen,
bin studiert, habe 2 Filme gedreht und dafür Preise gewonnen, bin an meinem 8 Buch am
schreiben, bin Erfinder und habe 30 Patente und als Legastheniker bringe ich für Anfänger
im BDSM alle 4 Monate ein Online Magazin heraus.
Eigentlich sollte ich Stolz sein, da ich doch so viel erreicht habe. Nein, es macht mich
nicht Stolz, sondern eher nachdenklich, denn ich versuche dadurch einen Wert zu erlangen,
der mich, weil ich den Job, den ich unbedingt wollte, nicht bekommen habe, aus der Bahn
geworfen hat. Tja, was habe ich dann gemacht, um mal einen Sprung auf BDSM zu kommen.
Ich habe eine Facebook-Gruppe gegründet „ Den BDSM-Club“ einige kennen den
von euch noch. Ich habe mich bis zu 10 StD für diese Gruppe aufgeopfert. Habe für
jeden und alles ein offenes Ohr gehabt. Habe bei vielen Problemen einfach zugehört
viel über mein gegenüber erfahren und auch dort konnte ich mich in vielem wieder
finden. Um so mehr ich aber dort in den Kreislauf von Intrigen und Personen kennen
lernen dürfen die einem nichts gönnen und sei es nur eine Unterhaltung mehr und mehr
geriet, um so mehr habe ich es mit genommen sogar bis in meine Träume.
Habe unterbewusst so manch eine Unterhaltung geführt und manchmal gedacht sie ist
real gewesen. Durch meinen Blog und auch durch die FB Gruppe damals wie heute habe
ich anderen Menschen helfen können, hatte wieder das Gefühl, dass ich was wert bin.
Wie in der Zeit als ich ein Cop war und 23 Menschen das Leben gerettet habe. Weswegen
ich leider dennoch sehr enttäuscht bin von gewissen Menschen, die in meinem Leben
zwar kurz eine Rolle waren, aber ich mich ziemlich verletzlich gemacht habe, da ich diese
Personen wirklich in mein leben gelassen habe.
Ich dachte, weil ich sonst keine sozialen Kontakte habe im Realen, dass mir diese Kontakte
das geben, was ich brauchen kann. Bis zu einem gewissen Punkt sicher, aber ich dachte das
dies real wäre, was sich ungünstigerweise mehrfach bewahrheitet hat, dass dies nicht so ist.
Ich habe Menschen kennengelernt, die wirklich Probleme haben, bis hin zu unsicher und
verzweifelt in ihrer Welt, wo ich manchmal selber mit überfordert bin, und alleine weil ich
diese Dinge erfahren habe, zu Hause bitterlich weinen musste. Ich bin in den vergangen
fast 8 Monaten mehrfach bitterlich enttäuscht worden und dadurch wieder tiefer in meine
Spirale der Depressionen gefallen. Wodurch ich mich mehr und mehr von BDSM entfernt
habe von dem Teil, der mir so wichtig ist und das einzige was mir noch geblieben ist irgendwo.
Ich merke, ich distanziere mich von dem BDSM, was es mir bedeutet, habe mehr und mehr
den Wunsch einfach nur nach kuscheln, und Zärtlichkeiten nicht nach dem Arsch hauen oder
dem ein oder anderen Befehl oder eine Aufgabe zu erteilen. Wodurch ich mehr und mehr nach
und nach dem Dom in mir wohl sterben lasse, denn auch hier sind dank meiner Depressionen
nur vereinzelnd Schübe, die durch kommen und ich wieder BDSM genieße. Ich weiß nicht was
die Zukunft bringt, aber derzeit sehe ich mich nicht als Dom oder jemand der dies auch so
herüberbringen würde, denn derzeit fehlt mir das Gefühl einfach etwas wert zu sein als Mensch.
Nun habe ich echt ganz schön was geschrieben, wo man schlucken muss, aber noch nicht
wirklich was dazu geschrieben, was das alles mit BDSM zu tun hat. Ich möchte es mal so sagen.
Was viele vergessen zu scheinen haben sei es in den Foren, Chats oder FB-Gruppen das BDSM
etwas ist, wo man sich mit seinem gegenüber auseinandersetzt, sei es in einer Unterhaltung,
in einem persönlichen Gespräch im Aftercare oder, oder, oder. Denn es geht um dich und dein
gegenüber, mit dem du BDSM erlebst und auslebst, klar begleiten dich so manch interessante
oder auch einfach nur Hohlköpfe auf deinem weg zum BDSM. Viele und mich eingeschlossen
propagieren das die Kommunikation doch so wichtig ist. Aber mal ehrlich, wer zeigt schon
gerne seine verletzlichen Seiten oder kann sich eingestehen Depressionen oder ein anderes
psychisches Problem zu haben und das offen kommunizieren? Vor allem, wenn man für seine
Ansichten, Meinung niedergeknüppelt wird und man merkt gegen diesen Wulst von Intoleranz
in einigen FB-Gruppen kommt man nicht an. Alle wollen Toleranz, aber die wenigsten können
bei sich selber anfangen und andere tolerieren in deren Ansichten. Was mich am Ende zusätzlich
deprimiert.
Ein abschließender Satz, den ich hier sehr gut und sehr passende finde, was noch BDSM ist und
viele doch vergessen haben zu scheinen: Bleib Du Stets Mensch.
In diesem Sinne