Ernst ist BDSM sicher nicht.

Zwischen Leder, Latex und Lachkrampf.

BDSM ist ernst. So richtig ernst. Am besten mit ernster Miene, steifem Kragen und einer
Portion Weltuntergangsstimmung. Bloß kein Spaß! Und wehe, jemand lacht oder
– Gott bewahre – redet miteinander. Kommunikation ist schließlich was für Anfänger,
nicht für die wahren Meister der dunklen Lust.

Ich tummel mich in zig Gruppen, bei Facebook, in Foren, wahrscheinlich sogar auf
dem Mond. Und überall das gleiche Bild: BDSM wird behandelt, als wäre es ein streng
geheimes Ritual, bei dem jeder Fehler mit sofortigem Ausschluss aus dem Club der
Auserwählten bestraft wird. Da wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt, als würde
das nächste Fettnäpfchen direkt in die Hölle führen. Und dann die psychologischen
Analysen! Manchmal frage ich mich, ob ich in einer Selbsthilfegruppe für verkannte
Genies gelandet bin oder in einem Fetisch-Forum. Spoiler: Es ist meistens beides.

Dabei, Hand aufs Herz (oder auf was auch immer ihr gerade Lust habt): BDSM soll
doch eigentlich Spaß machen! Lustvoll sein, prickelnd, ein bisschen verrucht und
vor allem eine Bereicherung für das Liebesleben. So wie ein Dildo – und mal ehrlich,
hat schon mal jemand eine tiefenpsychologische Abhandlung über seinen Lieblingsdildo
geschrieben? Eben.

Manchmal habe ich das Gefühl, es gibt zwei Lager: Die einen, für die BDSM nur noch
ein weiteres Mainstream-Accessoire ist, und die anderen, die alles so ernst nehmen,
als ginge es um den Weltfrieden. Und Ich? Ich stehe irgendwo dazwischen, mit einer
Peitsche in der einen und einem Lachanfall in der anderen Hand.

Denn, Überraschung: BDSM ist nicht nur Schmerz und Strenge, sondern auch Spaß,
Erotik, Humor und ein bisschen Chaos. Klar, der Satz „Es gibt nicht das BDSM,
sondern nur dein BDSM“ ist schon fast ein Mantra. Und ja, er stimmt. Wenn du BDSM
ernst nehmen willst – bitte, tu dir keinen Zwang an. Wenn du es lieber locker angehst,
auch super. Wir jedenfalls nehmen uns selbst nicht ganz so ernst. Wir sind Menschen,
die zufällig ein Faible für ein bisschen mehr Spannung im Schlafzimmer haben.
Und ich erlaube mir, auch mal über mich selbst zu lachen.

Was macht eigentlich einen echten BDSM’ler aus? Theorie und Praxis? Ernst und
Mainstream? Wahrscheinlich alles und nichts davon. Ich blogge, Ich mache ein
Magazin, ich mache Fehler (und manchmal mache ich sie sogar mit Absicht,
weil’s Spaß macht). Ich bin kein Oberlehrer, der euch vorschreiben will,
wie ihr zu fühlen oder zu denken habt. Ich will euch nur zeigen, wie bunt und
vielfältig diese Welt sein kann – und dass ihr euren eigenen Weg finden dürft.

Also, kleiner Tipp: Nehmt meinen Blog und mein Magazin nicht zu ernst.
Genießt BDSM, probiert aus, lacht, lebt, liebt – und wenn euch mein Stil nicht
gefällt, dann ist das eben so. Denn das hier ist mein BDSM, nicht eures.
Ich lebe es, wie ich will – mit einer ordentlichen Portion Humor, Lust und einer
Prise Selbstironie weiterhin aus.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Entdecken, Ausprobieren und Lachen – und
immer dran denken: Es gibt nicht das BDSM, sondern nur dein BDSM. Und meines
ist manchmal ziemlich schräg.

Entdecke mehr von BDSM-Zeugnisse.com

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen