Das leiden des Fleisches.

Im Schatten der Nacht

Fleisch tränkt Blut, rinnt an ihrem Oberschenkel hinab,
Sie flieht durch die Nacht, ein gehetztes Bild im Dunkelgrab.
Humpelnd, getrieben von Schmerz und Qual,
Irrt sie verloren, im dichten Wald aus Signal.

Der Schatten jagt, dunkel und kalt,
Vor ihm rennt sie verzweifelt, entfalten kann sie keinen Halt.
Schweiß und Furcht und blutende Haut
Verschmelzen im Fluss, ihr Schicksal wird laut.

Auf ihrem Antlitz, Schmerz gemalt,
Kein Atemzug bringt die Stille, die Zeit verhallt.
Der Instinkt, nur Überleben zu suchen,
Doch weder Ruhe noch Frieden sind ihr gegönnt in diesen Buchten.

Kein Flüstern entringt ihren leeren Lippen,
Als das Messer schneidet, ein weiterer Riss, ein weiterer Schnitt.
Die Hoffnung schwindet, das Dunkel erwacht,
Tief dringt die Klinge, zieht tiefer die Nacht.

Wäre man nah, um zu retten, zu heilen,
Doch das Schicksal zwingt sie, allein zu verweilen.
In einem Winkel der Welt, unbemerkt, leise und still,
Findet diese Qual ihren Platz – gegen jeden Will‘.

Doch bist du sicher, dass es Fremde sind?
Verbirgt sich das Grauen nicht oft im eigenen Sinn?
Sie selbst, die Henkerin im Spiegelbild,
Die den Schmerz sucht, der das Innere stillt.

Jeder Schnitt ein Seufzer, jeder Riss Befreiung,
Ein Kämpfen mit Dämonen, eine zerrissene Regung.
Das Leiden, das bleibt, verborgen, doch nah,
Ein Schatten von dir, ein Schatten von mir immer da.
(Text by A.Glass- Entstanden während meinem Drogenentzug 1996)

 

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